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Marken- vs. Reputationstracking: Warum der Unterschied wichtig ist

Durch die Digitalisierung stehen Unternehmen unter ständiger Beobachtung. Kunden, Mitarbeiter, Investoren und die Öffentlichkeit bilden sich Meinungen – über Produkte, Dienstleistungen, aber auch über das Unternehmen selbst. Doch wie können Unternehmen diese Wahrnehmungen messen und steuern? Hier kommen Markentracking und Reputationstracking ins Spiel. Häufig werden diese Begriffe jedoch synonym verwendet, was zu Missverständnissen und ineffizienten Strategien führen kann. In diesem Beitrag beleuchten wir die Unterschied und zeigen, warum beide Ansätze wichtig sind – aber unterschiedliche Ziele verfolgen.

Denn das Problem ist, dass die Verwechslung zu strategischen Fehlern kann. Viele Unternehmen setzen auf Markentracking, um ihre Markenbekanntheit, ihre Marktposition oder die Wahrnehmung ihrer Produkte zu messen. Dabei gehen sie oft davon aus, dass diese Daten auch die Reputation des Unternehmens widerspiegeln. Doch das ist ein Trugschluss: Eine starke Marke bedeutet nicht automatisch eine gute Reputation. Denken Sie an Unternehmen, die zwar beliebte Produkte anbieten, aber wegen schlechter Arbeitsbedingungen oder Umweltproblemen in der Kritik stehen.

Wenn Unternehmen Reputation und Marke nicht getrennt betrachten, riskieren sie, wichtige Signale zu übersehen. Dies kann dazu führen, dass sie falsche Prioritäten setzen und langfristig an Glaubwürdigkeit verlieren.

Markentracking: Der Fokus auf Produkt und Kunde

Markentracking ist ein klassisches Werkzeug im Marketing. Es konzentriert sich darauf, wie Kunden eine Marke wahrnehmen und welche Assoziationen sie mit ihr verbinden. Typische Fragestellungen im Markentracking sind:

  • Wie bekannt ist die Marke?
  • Welche Eigenschaften werden mit der Marke verbunden (z. B. innovativ, zuverlässig, günstig)?
  • Wie gut befriedigt die Marke die Bedürfnisse in der Produktkategorie?
  • Wie hoch ist die Kaufbereitschaft oder Loyalität der Kunden?
  • Wie schneidet die Marke im Vergleich zu Wettbewerbern ab?
  • Welche Dimensionen treiben die Markenstärke und wie performt die Marke in diesen Dimensionen?

Das Ziel des Markentrackings ist es, die Position der Marke im Markt zu stärken und Kunden zu gewinnen oder zu binden. Im Gegensatz zum Reputationstracking ist es stark produkt- und dienstleistungsorientiert und zielt primär auf die Wahrnehmung der Zielgruppe ab.

Reputationstracking: Der Blick auf das große Ganze

Reputationstracking hingegen betrachtet nicht nur die Marke, sondern das gesamte Unternehmen. Es geht um die Frage, wie das Unternehmen als Akteur in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Hier spielen Themen wie Nachhaltigkeit, Unternehmensführung, soziale Verantwortung und Krisenmanagement eine zentrale Rolle.

Typische Fragestellungen im Reputationstracking sind:

  • Wird das Unternehmen als vertrauenswürdig wahrgenommen?
  • Wie steht es um die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens?
  • Wie bewerten Mitarbeiter das Unternehmen als Arbeitgeber?
  • Wie reagiert die Öffentlichkeit auf Krisensituationen?
  • Inwieweit erfüllt das Unternehmen Umweltschutzauflagen?

Reputationstracking richtet sich an alle Stakeholder, nicht nur an Kunden. Dazu gehören auch (potenzielle) Mitarbeiter, Investoren, Medien, NGOs und die breite Öffentlichkeit. Es hat einen langfristigen, strategischen Fokus und zielt darauf ab, das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens zu stärken.

 

Die Unterschiede auf einen Blick

Aspekt

Markentracking

Reputationstracking

Fokus Produkte/Dienstleistungen, Marke Unternehmen als Ganzes
Zielgruppe Kunden Alle Stakeholder
Zeithorizont Kurz- bis mittelfristig Langfristig
Inhalte Markenbekanntheit, Image, Kaufbereitschaft Vertrauen, Verantwortung, Krisenmanagement
     

Die Lösung: Beide Ansätze gezielt kombinieren

Um ein umfassendes Bild der Unternehmenswahrnehmung zu erhalten, sollten Unternehmen sowohl Markentracking als auch Reputationstracking einsetzen – aber sie klar voneinander trennen.

1. Separate Systeme einrichten

Markentracking und Reputationstracking sollten als eigenständige Systeme betrachtet werden, da sie unterschiedliche Ziele verfolgen. Während das Markentracking von der Marketingabteilung gesteuert wird, liegt das Reputationstracking oft in der Verantwortung der Unternehmenskommunikation oder des CSR-Teams.

2. Schnittstellen schaffen

Obwohl beide Ansätze unabhängig voneinander funktionieren, gibt es Überschneidungen. So kann eine negative Reputation (z. B. ein Skandal) die Markenwahrnehmung beeinflussen – und umgekehrt. Regelmäßige Abgleiche zwischen den Ergebnissen beider Systeme helfen, solche Wechselwirkungen zu erkennen.

3. Ganzheitlich interpretieren

Die Ergebnisse aus Markentracking und Reputationstracking sollten daher nicht isoliert betrachtet werden. Stattdessen sollten Unternehmen ein gemeinsames Dashboard entwickeln, das beide Perspektiven integriert. So können sie fundierte Entscheidungen treffen und Prioritäten setzen.

 

Fazit: Marken- und Reputationstracking sind zwei Seiten derselben Medaille

Markentracking und Reputationstracking sind keine Konkurrenten, sondern ergänzen sich. Während das Markentracking die kommerzielle Perspektive abdeckt, liefert das Reputationstracking den gesellschaftlichen Kontext. Beide Ansätze sind essenziell, um ein vollständiges Bild der Unternehmenswahrnehmung zu erhalten.

Als Unternehmen sollten Sie sich bewusst machen, dass eine starke Marke allein nicht ausreicht, um langfristig erfolgreich zu sein. Eine gute Reputation ist der Schlüssel, um Vertrauen aufzubauen und Krisen zu überstehen. Investieren Sie daher in beide Systeme – und nutzen Sie ihre Erkenntnisse, um Ihre Strategie ganzheitlich auszurichten.

Erfahren Sie hier wie Sie das Markenimage richtig messen